Mitte des 16. Jahrhunderts gab es schon hunderte von kleinen Destillerien, die aus Getreidebrand, Wachholder und vielen weiteren verschiedenen Ingredienzien ihren eigenen Genever herstellten. Der dann mit der East Indian Company den Weg in den Rest der Welt antrat und sich schon bald auch dort größter Beliebtheit erfreute.
Im 30-jährigen Krieg machten dann englische Soldaten im Dienste der Niederländer zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem Genever und nannten ihn „Dutch Courage“. Das ist aber nicht der Grund, warum aus Genever Gin wurde.
Es war niemand anderes als Wilhelm der III. von Oranien, der 1688 den englischen Thron bestieg, den bis dahin bei den Engländern so beliebten Alkohol aus Frankreich verbot und sie damit förmlich zum Genever zwang. Aus steuerlichen Gründen mussten die Engländer den importierten Genever erneut destillieren. Um dann den Geschmack zu verbessern, wurde er erneut mit Botanicals, vornehmlich Juniper (englisch für Wachholder) versetzt. Im Sprachgebrauch wurde aus dem Genever immer mehr der Gin. Im Jahr 1736 wurde dann im Gin Act festgelegt, was die Basis für Gin sein muss – neutraler Alkohol aus Getreide. Damit wurde Gin eine eigenständige Spirituosenkategorie.