Anfangs versuchte man, in Europa den Import von Rum zu verhindern, um die heimischen Produkte nicht zu gefährden und in der Karibik stapelten sich zunehmend die Fässer.
Angelockt durch den Reichtum, die die Zuckerproduktion mit sich brachte, machten schon bald Freibeuter und Piraten die gesamte Karibik unsicher, was die Kolonialmächte veranlasste, ihre Kriegsmarine zu entsenden, um ihre Interessen zu schützen.
Bei der englischen Marine war es üblich, um die Besatzungen bei Laune zu halten und einen „Rumbullion“ zu verhindern, täglich Bier oder Wein auszuteilen. Nun sind weder Bier noch Wein tropentauglich. Schon bald war man gezwungen, einen Ersatz zu finden. So fand der Rum seinen Weg an Bord der Royal Navy, wo bis 1970 täglich eine Rumration verteilt wurde.
Eine Bedingung gab es an den Rum. Er musste 100% proof (57,17% Vol.) haben: Die sogenannte Navy Strength, damit das Schießpulver noch zündete, selbst, wenn es vorher von Rum getränkt wurde. So ist es der Royal Navy zu verdanken, dass der Rum um die Welt ging. Und überall, wo Zuckerrohr angebaut wurde, man auch Rum destillierte.
Natürlich brachten die Seefahrer den Rum auch mit nach Europa. Als Reblaus und Missernte die heimischen Grundstoffe Weintraube, Getreide und Kartoffeln für die Spirituosen-Produktion stark dezimierten, setzte er auch in der alten Welt seinen Siegeszug fort.